Das Jahr 1981 markiert den Anbruch eines neuen Jahrzehnts, und „Mercedes‑Benz Transport“ ist immer mittendrin im Zeitgeschehen. Ein Rückblick auf damals neue Lkw und spannende Projekte.
Aufbruchsstimmung.
Gleich mit der ersten Ausgabe lädt die Redaktion von „Mercedes‑Benz Transport“ ihre Leser ein, „die neuen Mercedes‑Benz Schwerlastwagen der achtziger Jahre kennenzulernen“. Beim „Treffen in Marseille“ – so die Überschrift des Artikels – haben mehr als 70 Fachjournalisten aus ganz Europa die Gelegenheit, mehrere Fahrzeuge vom 1625 S über den 2028 LS bis zum 2223 mit Großfahrerhaus zu testen. „Die Länge der Strecke betrug 36,7 Kilometer mit Steigungen bis zu zehn Prozent. Keiner der Journalisten ließ sich die Gelegenheit entgehen, eine Probefahrt zu machen. Die einhellige Meinung der Fachleute: ,Die Daimler‑Benz AG ist mit ihren neuen Modellen für die Zukunft gerüstet‘“, heißt es im Bericht.
1981: Was die Welt noch bewegte.
1. Januar
Griechenland wird als 10. Land Vollmitglied der Europäischen Gemeinschaft.
12. April
Jungfernflug der Raumfähre Columbia.
7. Mai
Die erste erfolgreiche Herztransplantation gelingt in Deutschland.
1. August
Der Fernsehsender MTV geht auf Sendung.
12. August
IBM stellt den ersten Personal Computer (PC) IBM 5150 vor.
22. September
François Mitterrand weiht den französischen Hochgeschwindigkeitszug TGV ein.
Journalisten aus ganz Europa testen in Marseille die neuen Mercedes‑Benz Modelle – die Pinnwand verrät, wer wann einsteigt.
Stabiler bremsen.
Mitunter besteht der Fortschritt auch im Stillstand – ein rechtzeitiger Stillstand, um genau zu sein. Dafür sorgt bei schweren Lkw nämlich ab 1981 ein von der Daimler‑Benz AG entwickelter und seitdem nicht mehr wegzudenkender Sicherheitsstandard: das Anti‑Blockier‑System, kurz ABS.
Über 100 Fachjournalisten strömten ins finnische Rovaniemi, um das neue System kennenzulernen. Dessen Entwicklung war deutlich komplexer als die Pkw‑Lösung. „Man denke nur an Sattelschlepper und Lastzüge mit ihrer höheren Zahl an Gelenken, an die großen Gewichts‑ und Belastungsunterschiede und die großen dynamischen Achslasten, die das ABS bewältigen muss.“ Der Lohn der Mühe: „Erst die Weiterentwicklung der Nfz‑Bremsanlagen zu einem Anti‑Blockier‑System integriert in den Bremsvorgang nicht nur die extremsten Witterungsbedingungen und Fahrbahnverhältnisse, sondern auch den Fahrer – gleich welcher Qualität“, so die Redaktion damals.
Zwischen Himmel und Erde.
Das Gutachtal im Schwarzwald ist 1981 Schauplatz „einer Darbietung, die ihresgleichen sucht. Die Akrobaten zwischen Himmel und Erde sind ganz einfach Brückenbauer“, so die Redaktion. „Zwei Männer kauern auf schmalen Eisenträgern am Rand des Abgrundes, 94 Meter über dem Boden. Sie montieren, lediglich durch Seile gesichert, das nächste Teilstück der Gutachtalbrücke.“ Ohne Unterbrechung rollen unterdessen die Lkw an: „Betonmischer auf Mercedes‑Benz Fahrgestell vom Typ 2224 B/6×4 bzw. 2626 B/6×4. Zuverlässigkeit ist das oberste Gebot, nicht nur bei den dicken Brummern.“ Das Betonieren erfolgt im sogenannten freien Vorbau an Ort und Stelle mittels einer beweglichen Verschalung. Jede Woche werden vier bis fünf Meter Brücke an das bereits fertige Bauwerk „angeklebt“.
Beurkundete Millionäre.
Auch die Leistung hinterm Steuer weiß „Transport“ 1981 zu würdigen. Unter dem Titel „Haribo macht Fahrer froh“ berichtet das Magazin über die Fahrer Wendorff und Susen. Die beiden Mitarbeiter des Süßwarenherstellers wurden in Bonn von der Mercedes‑Benz AG als Kilometermillionäre ausgezeichnet. Wendorff und Susen waren täglich mit ihrem 1632 für das Unternehmen unterwegs und legten insgesamt mehr als eine Million Kilometer zurück – mit dem ersten Motor, damals keine Selbstverständlichkeit. Dafür gab es eine Urkunde, eine Ehrennadel sowie ein Geschenk.
Ein Stern hebt ab.
Hoch hinaus geht es im Juni 1981 mit dem „Stern für Brüssel“. Der größte drehbare Mercedes‑Stern außerhalb Deutschlands, das Vorbild stand auf dem Berliner Europacenter, wurde mit einem Tieflader von Stuttgart nach Brüssel transportiert. Mithilfe eines Krans erreicht er seinen Standort – in 122 Meter Höhe auf dem Dach des Centre International Rogier.
Fotos: Daimler