Lanzarote war 1993 die erste Insel, die von der UNESCO vollständig zum Biosphärenreservat erklärt wurde. Das macht den verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen noch einmal wichtiger. Moderne Technik und geschulte Mitarbeiter sind die Antwort der Grupo Tiagua darauf.
Achtsam handeln.
Mitten im Atlantik liegt Lanzarote, etwa auf der Höhe des südlichen Marokko. Wenn die Sonne hier scheint, dann mit Kraft. Orlando Álvarez setzt sich ans Steuer seines Actros und greift lieber gleich zur Sonnenbrille. „Man gewöhnt sich daran“, sagt der Fahrer mit einem Grinsen.
Bei Tías im Südosten von Lanzarote, wo die Unternehmensgruppe Tiagua einen Steinbruch betreibt, hat er gerade seinen Actros 1848 mit Schotter beladen. Álvarez wird das Material mit seinem blauen Kippauflieger in den Westen der Insel transportieren. Die Grupo Tiagua, für die Álvarez unterwegs ist, arbeitet dort am Ausbau des Hafens Playa Blanca. Das Hafengelände soll verdoppelt und damit mehr Kapazität für Fähren und Kreuzfahrtschiffe geschaffen werden.
Mit Augenmaß.
Der Tourismus ist Lanzarotes wichtigster Wirtschaftszweig. Jährlich kommen fast zwei Millionen Urlauber auf die Insel. Traumstrände, stets warmes Wetter und eine außergewöhnliche Natur locken die Besucher. Ein Markenzeichen der Insel ist die faszinierende Mondlandschaft, die als Folge von Vulkanausbrüchen entstanden ist. Um den Timanfaya-Nationalpark zu erhalten, betreibt Lanzarote einen hohen Aufwand. Von 1730 bis 1736 spuckte die Erde hier fast durchgängig Lava, die auf 167 Quadratkilometern eine einzigartige Landschaft schuf. Gut 51 Quadratkilometer gehören heute zum Nationalpark.
Gleichzeitig braucht die Insel die Gestaltung einer funktionierenden Infrastruktur. Und die Arbeit auf dem Eiland mit seinen rund 150.000 Einwohnern bringt zudem eine Reihe von Besonderheiten mit sich. Die UNESCO erklärte die Insel 1993 zum Biosphärenreservat. „Das heißt: Auf Lanzarote ist das Land heilig. 40 Prozent der Landfläche sind geschützt. Wir müssen auf jeden Quadratzentimeter aufpassen“, sagt Tiagua-Chef Amado Quintana. Peinlich genau achtet das Unternehmen darauf, recycelte Materialien zu verwenden. Steinbrüche werden nach ökologischen Richtlinien wieder hergestellt, den Transport übernehmen umweltschonende und verbrauchsarme Lkw. Nicht zuletzt deshalb setzt Tiagua in seiner Flotte unter anderem auf Actros und Arocs.
„Wir müssen auf jeden Quadratzentimeter aufpassen.“
„Lanzarote ist viel mehr als Sonne und Strand. Es ist ein Reiseziel, das sich für unsere Umwelt und kulturelle Identität stark macht.“
„Lanzarote ist viel mehr als Sonne und Strand“, sagt Quintana. „Es ist ein Reiseziel, das sich für unsere Umwelt und kulturelle Identität stark macht.“ Dieses Selbstverständnis prägte der Künstler César Manrique, dessen Werke sich auf der ganzen Insel finden. Quintana: „Manrique sah Kunst und Natur im Einklang.“
Es ist die Balance, die Menschen wie Amado Quintana auf Lanzarote deshalb ständig im Auge behalten müssen: auf der einen Seite eine moderne leistungsfähige Infrastruktur, auf der anderen Seite ein hohes Maß an Nachhaltigkeit.
„Hirte des Windes“ – César Manrique.
Er wollte Lanzarote nach eigenen Worten „zum schönsten Platz der Welt“ machen: César Manrique (1905–1992), auf der Insel geboren und einer der herausragenden Künstler Spaniens, hatte sich mit ganzer Seele seiner Heimat verschrieben. Seine Karriere begann er als Architekt, studierte dann aber Malerei und ließ sich von der bizarren Landschaft der Insel zu surrealistischen Kunstwerken inspirieren. Seine Werke finden sich überall auf Lanzarote und haben dem „Hirten des Windes“ – so ein spanischer Dichter über ihn – einigen Einfluss verschafft. „Die Insel darf nicht dem Massen-tourismus zum Opfer fallen“, war sein Credo. Der intensive Schutz der Insel war auch sein Erfolg.
Dafür wird auf Lanzarote viel Geld in die Hand genommen: Im vergangenen Jahr erhielt die Insel 100 Millionen Euro unter anderem für touristische Infrastruktur. Auch Tiagua konnte auf Lanzarote bereits an einer Reihe von Projekten mitwirken. Zu den wichtigsten gehören der Ausbau des Hafens Puerto de los Mármoles in Arrecife, der Küstenstraße LZ 1 und der Umgehungsstraße LZ 3. Etwa 500.000 Tonnen Zuschlagstoffe für Beton und Asphalt hat Tiagua dafür bewegt. Mittlerweile zählt das Unternehmen 120 Mitarbeiter, darunter ein Team von Ingenieuren für Projektstudien und technische Beratung. „Wir bieten Komplettlösungen für öffentliche und private Bauarbeiten“, erklärt Geschäftsführer Quintana. 40 Lkw sind für Tiagua auf Lanzarote unterwegs. „Die Geologie und Lage von Lanzarote erfordern eben Vielseitigkeit. Deshalb haben wir heute Bauvorhaben genauso in den Auftragsbüchern wie Containertransporte, Kranarbeiten und Schwerlast.“
Quintana zeigt auf den Tiagua-Actros von Fahrer Orlando Álvarez. „Unsere Fahrer sind sich jederzeit bewusst, dass sie sich in einer geschützten Umgebung bewegen. Das Leben und Arbeiten auf dieser Insel ist ein echtes Privileg“, fügt er hinzu. Es ist kein Zufall, dass sowohl Lanzarote als auch die anderen Inseln des Kanarischen Archipels als „die glücklichen Inseln“ bekannt sind: faszinierende Landschaft, eine Durchschnittstemperatur von 24 Grad und dieses helle, strahlende Licht.
Fotos & Video: Alexander Tempel