Starkes Drehmoment vom Start weg, mehr Ruhe im Fahrerhaus – mit dem eActros wird das Fahren noch müheloser und stressfreier. TruckTrainer Jean‑Luc Merck gibt Tipps für den Einstieg ins elektromobile Fahren.
Ein neues Fahrgefühl.
Jean‑Luc Merck, alle Vorbereitungen sind getroffen, der neue eActros steht bereit. Heisst es dann Einsteigen und Losfahren?
Selbstverständlich bekommt der Fahrer erst einmal jede Hilfestellung, die es für den neuen Antrieb braucht. Etwas Theorie zur Hochvolttechnik gehört dazu, der Rundgang um den eActros und der Blick ins Fahrerhaus. Auf die Theorie folgt die Praxis mit einer ersten Tour, auf der wir den Fahrer begleiten, Tipps geben und Fragen beantworten.
Wie gross ist die Umstellung im Cockpit?
Der neue Antrieb verlangt schon ein paar Neuerungen, das ist aber alles gut machbar. Im Primärdisplay zeigt der eActros zum Beispiel anstelle des Drehzahlmessers einen Leistungsmesser: Fordert der Motor Antrieb, zeigt der Leistungsmesser den Stromverbrauch an. Befindet sich der eActros dagegen in einer Rollphase oder bremst ab, können die Elektromotoren als Stromgenerator genutzt werden. Dann zeigt der Leistungsmesser, wie viel Strom bei diesem Vorgang – dem Rekuperieren – gewonnen wird.
Statt der Tankanzeige gibt es nun die Batterie-Ladezustandsanzeige, die auch Hinweise zur Reichweite beinhaltet. Und bei Bedarf lässt sich im Sekundärdisplay ein Menü zu den Ladeeinstellungen aufrufen.
«Über die Dauerbremse kann ich durch Rekuperation Energie zurückgewinnen.»
Was ist beim Laden wichtig?
Weil die Routen ja eigentlich immer geplant werden, lässt sich auch das Laden gut vorbereiten. Dafür muss ich etwa wissen: Wie viele Kilometer sind zu fahren? Welche Steigungen und vor allem Gefälle liegen auf dem Weg? «Volltanken» ist keinesfalls zwingend notwendig, schliesslich kann ich über die Dauerbremse ja mittels Rekuperation Energie zurückgewinnen: Die Schwungenergie des Fahrzeugs wird dabei in elektrische Energie umgewandelt und wieder in die Batterien eingespeist. Das lässt sich über die fünf Stufen der Dauerbremse auch fein regulieren. Ausserdem: Wer nicht täglich auf 100 Prozent lädt, verlängert die Lebenszeit der Batterien. Das ist genau wie beim Smartphone.
«Der Geräuschpegel ist viel niedriger als beim Verbrenner, und eine Zugkraftunterbrechung viel seltener.»
Ändert sich das Fahrgefühl?
Das Fahrgefühl wird noch angenehmer. Der Geräuschpegel ist viel niedriger als bei einem Verbrenner, und eine Zugkraftunterbrechung viel seltener, da der eActros nur zwei Gänge hat. Durch den Einbau der Batteriepacks unter dem Fahrgestell bekommt der eActros zudem eine sehr gute Strassenlage. Sehr wichtig sind weiterhin die vorausschauende Fahrweise sowie der optimale Einsatz der Dauerbremse für die maximale Rekuperation.
Wie sicher sind die Hochvoltbatterien?
Wir haben dafür alle möglichen Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Zu den Massnahmen gehören das Batterie-Management-System, Temperaturüberwachung, Crashsensoren und permanente Isolationsprüfung, um nur ein paar zu nennen.
Alles rund um den eActros ist darauf ausgelegt, den Umgang mit der Hochvolttechnik so praxistauglich und sicher wie möglich zu gestalten. Für den Fahrer heisst es also nur: Bitte einsteigen und das neue Fahrgefühl geniessen!
Fotos & Video: Jan Potente